Daimler befindet sich weiter auf der Überholspur, die Absatzzahlen für das erste Halbjahr waren überzeugend. Im Vorfeld der detaillierten Halbjahresberichterstattung war die Aktie dennoch zuletzt schwach. Wir erwarten aber keine Trendwende.
Mit dem jüngsten Kursrückgang hat die Aktie von Daimler den seit dem April 2013 etablierten steilen Aufwärtstrend endgültig gebrochen. Damit zeichnet sich eine längere Konsolidierung ab. Eine Trendwende halten wir aber für eher unwahrscheinlich.
Das liegt zum einen an der Charttechnik, schon knapp über 64 Euro bildet sich aktuell eine starke Unterstützung heraus (hier verläuft in etwa auch die 200-Tage-Linie), darunter gibt es bei 58 Euro einen kräftigen Halt. Das sollte der Aktie Stabilität verleihen.
Zum anderen scheint Daimler der schwierige Spagat zwischen einem forcierten Wachstum mit einer Modelloffensive einerseits und einer Profitabilitätsverbesserung über Einsparungen andererseits zu gelingen. Während die Kostenbasis in der aktuellen Periode bereits um 2 Mrd. Euro verbessert werden soll, konnte der Absatz von Mercedes im ersten Halbjahr um satte 12,8 Prozent auf 783,5 Tsd. gesteigert werden. Damit konnte der Konzern die Lücke zu Audi (+11,4 Prozent auf 869,4 Tsd.) und BMW (+10,2 Prozent auf 886 Tsd.) im Premiumsegment etwas verringern.
Dieser Prozess soll sich weiter fortsetzen, gleichzeitig strebt Konzernchef Zetsche aber ein weiteres Sparprogramm an - um 3,5 Mrd. Euro pro Jahr bis 2020. Während bei den laufenden Kostenkürzungen vor allem die Materialkosten ins Visier genommen wurden, stehen nun die Fixkosten der Produktion und die Budgets für die Modellentwicklung im Fokus.
Langfristig besteht damit natürlich das Risiko, dass der Wachstumskurs unter zu starken Kürzungen leidet - bislang ist das indes nicht absehbar. Im Moment spricht das Momentum eher für das Unternehmen.
Nach einer aktuellen Analyse erwartet Independent Research für das zweite Quartal ein Umsatzwachstum um 6 Prozent (auf 31,5 Mrd. Euro) und eine EBIT-Steigerung um 15 Prozent auf 2,35 Mrd. Euro (bereinigt um den Gewinn aus dem Verkauf der EADS-Anteile im Vorjahr).
Sollte dieser Sprung in Relation zu den ersten drei Monaten 2014, in denen ein EBIT von 1,8 Mrd. Euro erwirtschaftet wurde, gelingen, wäre Daimler auf einem guten Weg, um die Konsensschätzungen für das Gesamtjahr, die einen operativen Profit von 10,2 Mrd. Euro vorsehen, zu erreichen.
Das KGV der Aktie für das laufende Jahr würde sich aus Sicht der Analysten damit auf moderate 11,0 belaufen - bei einer Dividendenrendite von geschätzten 3,6 Prozent - und der Wert sollte im Rahmen der laufenden Konsolidierung auch fundamental gut nach unten abgesichert sein.
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